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Weitere Anwendungsmodule

In der Gruppe für weitere Anwendungsmodule finden Sie diverse weitere Anwendungsmodule.

Mikroohm

Erdimpedanz

Schritt- & Berührungsspannung

Spezifischer Erdwiderstand

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Mikroohm

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen möglich.
Induktive Lasten können beim Laden mit Strom lebensgefährliche Energiemengen aufnehmen. Die aufgenommene Energiemenge hängt dabei von der Induktivität der Last, der Stärke des eingespeisten Stromes und der Frequenz ab. Beispielsweise wird eine Energiemenge von 350 mJ gemäß IEC 61010-1 als noch sicher betrachtet. Als in dieser Beziehung besonders kritische Geräte sind Spannungs- und Stromwandler zu betrachten. Jedoch kann auch der induktive Teil von anderen Prüfobjekten kritisch sein.
  • Berühren Sie niemals die Ausgänge oder daran angeschlossene Teile, wenn am Stromausgang I OUT des COMPANO 100 eine Last von > 0,3 mH angeschlossen ist.

  • Stellen Sie sicher, dass solche induktiven Lasten vor dem Abnehmen von Anschlussleitungen kurzgeschlossen und komplett entladen sind. Führen Sie im Zweifelsfall an induktiven Lasten keine Widerstandsmessungen durch.

Mit dem Anwendungsmodul Mikroohm können beispielsweise Messungen an einem Shunt oder einem geschlossenen Leistungsschalter durchgeführt oder die Integrität des Erdungssystems anhand einer Durchgangsmessung am Erdungsnetz verifiziert werden. Die Durchgangsmessung am Erdungsnetz erfordert eine Messung der Punkt-zu-Punkt-Widerstände innerhalb des Erdungsnetzes. Dies soll sicherstellen, dass alle Teile des Erdungssystems (z.B. Stützen) korrekt miteinander verbunden sind. Dieses Verfahren ist somit in der Lage, eine unsachgemäße Ausführung bei der Erstellung des Erdungssystems und Verschlechterungen von dessen Zustand zu erkennen.

  1. Stellen Sie mit dem Handrad den gewünschten Stromwert für Ausgang I OUT ein.

  2. Stellen Sie die maximale Zeit ein. Die Standardeinstellung von 1 Sekunde ist ein geeigneter Anfangswert.
    Um die maximale Zeit zu deaktivieren, stellen Sie diese auf Aus.

  3. Stellen Sie entsprechend dem erwarteten Ergebnis einen geeigneten Messbereich ein. Verwenden Sie im Zweifelsfall den kleinsten Bereich. Sollte dieser nicht ausreichen, werden Sie durch eine Meldung darauf hingewiesen.

    Die 100 mV-Bereiche für die Anwendungsmodule QUICK und Mikroohm unterscheiden sich. Beim Anwendungsmodul Mikroohm ist der 100 mV-Bereich zur Unterdrückung von externen Störungen mit einem zusätzlichen Tiefpassfilter beschaltet.
  4. Drücken Sie zum Starten der Stromausgabe die Start/Stopp-Taste.

  5. Es dauert einen kurzen Moment (ca. 500 ms), bis ein stabiles Ergebnis vorliegt. Sie sehen dann den vom COMPANO 100 in das zu prüfende Gerät eingespeisten Strom, die am Eingang IN 1 gemessene Spannung und unter R den Widerstandswert.

  6. Die Messung stoppt automatisch nach der eingestellten maximalen Zeit. Um die Messung manuell zu beenden, drücken Sie die Start/Stopp-Taste.

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Erdimpedanz

Das Erdungssystem der Anlage oder der Leitungsmasten ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz von Personen gegen Verletzungsgefahren und den Schutz der Betriebsmittel gegen Beschädigungen. Für die Messung der Impedanzen solcher Erdungssysteme werden entsprechende Richtlinien durch internationale Normen wie EN 50522, IEEE Std 80-2013 oder IEEE Std 81-2012 vorgegeben.

Mit dem Anwendungsmodul Erdimpedanz können kleinere Erdungssysteme mit einem Durchmesser von bis zu 30 m geprüft werden. Hierfür wird ein Hilfserder benötigt. Hinweis: Es dürfen sich keine anderen Erdungssysteme in der Nähe befinden.

Für die Prüfung von Erdungssystemen mit einem Durchmesser von mehr als 30 m, wie sie vor allem bei mittleren und großen Schaltanlagen für die Verteilung und Übertragung zu finden sind, sollten Sie vorzugsweise die OMICRON-Geräte CPC 100 und CP CU1 verwenden. Bei diesen Geräten können zur Stromeinspeisung außer Betrieb befindliche Leitungen verwendet werden.

Für die Messung der Erdimpedanz von Anlagen ist die in EN 50522 oder den IEEE-Normen genannte Spannungsabfall-Methode gut geeignet. Dabei wird über eine lange Leitung Strom in eine entfernte Erdung eingespeist. Hierbei kann es sich um eine beliebige Erdung handeln, vom einfachen Erdungsspieß bis zu einem anderen großen Erdungssystem. Normalerweise wird ein Erdungsspieß als Hilfserder verwendet.

Der Abstand zwischen dem Hilfserder und dem zu prüfenden Erdungssystem sollte dabei mindestens das Fünffache des Durchmessers des Erdungssystems betragen. Genauere Ergebnisse erzielt man, wenn der Abstand noch größer ist. Generell muss der Messaufbau die Bedingungen des denkbar schlechtesten Falls für einen einpoligen Fehler repräsentieren. Dies muss für jedes einzelne Erdungssystem separat geklärt werden.

Für Erdungssysteme mit einem Durchmesser von bis zu 30 m empfehlen wir die Verwendung eines Hilfserders in einer Entfernung von 150 m.

Dann werden mittels einer zweiten Messsonde die Spannungen in unterschiedlichen Abständen um das zu prüfende Erdungssystem gemessen. Die Messpunkte müssen hierbei möglichst in einem Winkel von 90 ° (Draufsicht) zum Strompfad gewählt werden.

Um den Effekt der transformatorischen Kopplung zu reduzieren, empfehlen wir, Messungen, die zu nahe am Strompfad liegen (also in einem Winkel < 60 º) zu vermeiden.

Anhand der Messdaten für eine große Entfernung vom Erdungsnetz (typischerweise die dreifache Länge des Erdungsnetzes oder beispielsweise 62 % der Entfernung, bei der die Einspeisung stattfindet) kann die Gesamt-Erdimpedanz berechnet werden.

EntfernungEN 50522IEEE 81
Abstand des Hilfserders (Einspeisung)Größer oder gleich dem 4-Fachen des maximalen Durchmessers des Erdungssystems, jedoch nicht weniger als 40 mGrößer oder gleich dem 5-fachen des maximalen Durchmessers des zu prüfenden Erdungssystems
Abstand der Sonde für die SpannungsmessungGrößer oder gleich dem 2,5-Fachen des Durchmessers des Erdungssystems in Messrichtung, jedoch nicht weniger als 20 mZ.B. 62 % der Entfernung, in der die Einspeisung stattfindet

Wir empfehlen, Messungen in unterschiedlichen Entfernungen durchzuführen. Die Entfernung ist groß genug, wenn alle Messpunkte ähnliche Ergebnisse liefern. Es werden keine stabilen Ergebnisse erzielt, wenn die Messpunkte zu nahe am zu prüfenden Erdungssystem, zu nahe an anderen Erdungssystemen oder über unterirdischen Rohrsystemen liegen.

Obwohl dieses Anwendungsmodul für die Spannungsabfall-Methode optimiert ist, kann es auch für die Zweipunkt- und die Dreipunkt-Methode verwendet werden.
 
Es kann außerdem für Prüfungen entsprechend der 62 %-Regel gemäß IEEE Std 80-2013 und IEEE Std 81-2012 verwendet werden. In diesem Fall führen Sie eine Einzelmessung bei 62 % (z.B. 62 m) der Entfernung des Hilfserders (z.B. 100 m) durch, wobei die Sonde für die Spannungsmessung in derselben Richtung positioniert ist wie der Hilfserder.

Das nachstehende Beispiel zeigt den Widerstandsverlauf für unterschiedliche Entfernungen vom zu prüfenden Erdungsnetz. Die Erdimpedanz zur entfernten Erdung beträgt ca. 280 mΩ. Durch Wählen eines 90 °-Winkels für die Messung besteht kein Risiko, in den Einflussbereich des Hilfserders (unten rot dargestellt) zu gelangen.

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Geführter Arbeitsablauf

Die Prüfung der Erdimpedanz umfasst einen geführten Arbeitsablauf aus vier nacheinander durchzuführenden Schritten.

Sie können jederzeit zum Menü oder zu einem der vorherigen Schritte zurückkehren. Beispielsweise könnten Sie Ihre Messwerte als Grafik anzeigen lassen und dann zum Menü zurückgehen, um Ihre bisherigen Messwerte durch weitere Messungen zu ergänzen.

Bei manchen Einstellungen führt ein Ändern der Einstellung dazu, dass die Ergebnisse ungültig werden. Hierzu zählen beispielsweise die Einstellungen für den Ausgang. In diesem Fall wird ein entsprechender Info-Dialog angezeigt.
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Einstellungen für den Ausgang

Mit der Funktion Einstell. für Ausgang können Sie den am besten geeigneten Ausgang und die am besten geeigneten Einstellungen für die Prüfung herausfinden. Welcher der beiden Ausgänge V OUT und I OUT besser geeignet ist, hängt von der Impedanz des Hilfserders ab. Wird erwartet, dass der andere Ausgang bessere Ergebnisse liefert, erscheint während dem Einstellen ein entsprechender Hinweis.

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen oder Ströme möglich.
Verwenden Sie immer das richtige Prüfgerät.
  • Speisen Sie mit dem Prüfgerät COMPANO 100 niemals Ströme direkt in Starkstromkabel oder Freileitungen ein. Sollte dies unbedingt erforderlich sein, verwenden Sie das Prüfgerät CPC 100 mit CP CU1 und CP GB1.

Am Hilfserder können während der Prüfung lebensgefährlich hohe Spannungen anliegen. Im Fall eines Fehlers können am Ausgang I OUT oder V OUT jederzeit unerwartet hohe Spannungen auftreten. Außerdem können um den Hilfserder herum recht hohe Schrittspannungen auftreten.
  • Betätigen Sie immer zuerst den Not-Aus-Schalter, bevor Sie an diesen Anschlüssen arbeiten.

  • Markieren Sie den Hilfserder mit der mitgelieferten Warnflagge*) oder verwenden Sie Erdspieße mit Sicherheitsgriff.

  • Kennzeichnen Sie den Bereich im Umkreis von 5 m um den Erder als gefährlichen Bereich und postieren Sie außerhalb dieses Bereiches einen Wächter, der verhindert, dass der Bereich durch Personen betreten wird.

Im Fall eines während der Prüfung innerhalb der Anlage oder am Leitungsmast auftretenden Erdfehlers mit hohem Erdstrom können in allen mit dem Erdungsnetz verbundenen oder von diesem wegführenden Leitern erhebliche Spannungen auftreten.
  • Berühren Sie den Hilfserder, die Sonde für die Spannungsmessung oder andere Leiter niemals ohne isolierende Handschuhe.

  • Treiben Sie den Hilfserder zuerst ins Erdreich und schließen Sie ihn dann mit der mitgelieferten Krokodilklemme an. Nehmen Sie vor dem Herausziehen des Hilfserders die Krokodilklemme wieder ab.

 

*) Von OMICRON mitgelieferte Warnflagge für Hilfserder.

VORSICHT
Leichte bis mittelschwere Verletzungen durch Stolpern über die Messleitung möglich.
  • Falls die Messleitung über Hindernisse, wie beispielsweise Straßen oder Gehwege geführt werden muss, ist dafür zu sorgen, dass Passanten entsprechend gewarnt werden, um Unfällen durch Stolpern vorzubeugen.

Drehen Sie am Handrad, bis Einstell. für Ausgang in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Standardmäßig ist der Ausgang V OUT des Prüfgerätes COMPANO 100 voreingestellt.

  1. Schließen Sie mit einer Messleitung die Erdung des zu prüfenden Erdungssystems an die schwarze Buchse von Ausgang V OUT an. Abhängig vom jeweiligen Erdungssystem kann hierfür eine Kelvin-Klemme, eine Y-Klemme oder die Verwendung von Kelvin-Schrauben die beste Wahl sein.

  2. Positionieren Sie entsprechend der verwendeten Norm den Hilfserder in der erforderlichen Entfernung. Wählen Sie im Zweifelsfall für Erdungssysteme mit einem Durchmesser von bis zu 30 m eine Entfernung von 150 m.

  3. Schließen Sie mit Hilfe der Kabeltrommeln und einer Krokodilklemme den Hilfserder an die rote Buchse von Ausgang V OUT an.

Wenn unter Einstell. für Ausgang die Betriebsfrequenz der Leitung fNenn korrekt eingestellt ist, sollten die vorgeschlagenen Frequenzen 20 Hz oberhalb und 20 Hz unterhalb der Betriebsfrequenz der Leitung liegen. Die nachfolgenden Schritte des geführten Arbeitsablaufs umfassen zwei Punkte pro Messung mit einer frequenzselektiven Filterung zum Ausfiltern von Störungen bei der Betriebsfrequenz. Das Ergebnis wird aus diesen beiden Messpunkten interpoliert.

Automatische Ausgangskonfiguration

In den meisten Fällen reicht der automatische Modus aus.

Drücken Sie die Start/Stopp-Taste, um das COMPANO 100 die optimale Ausgangsspannung für den aktuellen Prüfaufbau automatisch ermitteln zu lassen.

In Fällen, wo der Einspeisepunkt eine außergewöhnlich niedrige Impedanz aufweist, kann es vorkommen, dass nach dem automatischen Einstellprozess im unteren Teil des Displays angezeigt wird, dass I OUT der bessere Ausgang sei. Stecken Sie in diesem Fall einfach die Messleitungen vom Ausgang V OUT zum Ausgang I OUT um und wiederholen Sie den automatischen Einstellprozess.

Manuelle Ausgangskonfiguration

In bestimmten Fällen macht es Sinn, die Ausgangskonfiguration manuell vorzunehmen. Schalten Sie hierfür auf Manuell um und stellen Sie die einzelnen Parameter von Hand ein. Je schmaler der mit dem Frequenz-Delta ± eingestellte Bereich um die Nennfrequenz fNenn herum liegt, desto steiler sind die Flanken der Filter für die frequenzselektive Messung. Folglich besitzen Messungen, die sehr nahe bei der Nennfrequenz liegen, eine bessere Störungsunterdrückung. Allerdings dauern sie dann auch etwas länger. Die Voreinstellung ±20 Hz wurde primär gewählt, um die Kompatibilität mit Messungen der Geräte CPC 100 und HGT1 zu erhalten.

Wenn die Netzfrequenz von der Betriebsfrequenz der Leitung abweicht, kann es sinnvoll sein, andere Frequenzwerte zu verwenden, beispielsweise in Bahnsystemen mit 16,7 Hz oder 25 Hz. In solchen Fällen ist es von Vorteil, das Frequenz-Delta unter ± auf einen sehr kleinen Wert einzustellen (> 0 Hz). Soll eine Messung nur bei einer einzigen Frequenz vorgenommen werden, kann unter ± auch ein Frequenz-Delta von 0 Hz eingestellt werden. Diese Einstellung kann beispielsweise verwendet werden, um Messungen bei 128 Hz durchzuführen, was bei manchen Erdungsprüfern als Messfrequenz gebräuchlich ist.

Generell empfehlen wir, den Betrag des Ausgabewertes so weit wie möglich zu erhöhen. Der Ausgang V OUT ermöglicht Ströme von knapp über 200 mA. Im manuellen Modus werden im unteren Teil des Displays Hinweise angezeigt, die Ihnen dabei helfen sollen, die bestmögliche Ausgangskonfiguration zu finden.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Die vorgenommenen Einstellungen werden ungeachtet dessen zwischengespeichert und für die nachfolgenden Schritte verwendet.

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Reduktionsfaktor

Drehen Sie am Handrad, bis Reduktionsfaktor in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Reduktionsfaktoren müssen in Erdungssystemen berücksichtigt werden, wenn diese beispielsweise über Erdseile von Leitungsmasten oder Erdkabel mit anderen Erdungssystemen verbunden sind.

Typische Beispiele für eine Stromreduktion finden Sie unter Reduktionsfaktor.

Das Verhältnis (Betrag und Phasenwinkel) zwischen dem effektiven lokalen Erdstrom und dem eingespeisten Strom ist der Stromreduktionsfaktor r:

Der Begriff "Stromreduktionsfaktor" ist eigentlich missverständlich, da hier Folgendes gilt:

Beim COMPANO 100 kann der Stromreduktionsfaktor entweder gemessen oder, falls dieser bekannt ist, manuell eingegeben werden.

Manuelle Eingabe des Stromreduktionsfaktors:

Falls der Stromreduktionsfaktor bekannt ist, geben Sie den jeweiligen Betrag und den Phasenwinkel ein. Ein Stromreduktionsfaktor von 1 ist beispielsweise üblich, wenn ein Leitungsmast kein Erdseil oder ein isoliertes Erdseil besitzt. Bei einem Stromreduktionsfaktor von 1 wird generell die Einstellung 0 ° verwendet.

Messung des Stromreduktionsfaktors:

Normalerweise ist der Stromreduktionsfaktor nicht bekannt und muss gemessen werden.

Für die Messung der Stromreduktion wird üblicherweise eine Rogowski-Spule verwendet. Häufig ist es nicht möglich, alle Ströme in einem Schritt zu messen. Dies ist beispielsweise bei Leitungsmasten der Fall. In einem solchen Fall müssen mehrere Messungen vorgenommen werden, die nacheinander durchgeführt werden können. Das Prüfgerät COMPANO 100 berechnet dann automatisch den resultierenden Gesamt-Stromreduktionsfaktor r anhand der Betrags- und Phasenwerte aller durchgeführten Messungen.

Es ist sehr wichtig, dass die Messung des Stromreduktionsfaktors äußerst sorgfältig durchgeführt wird. Rogowski-Spulen haben einen kleinen Pfeil aufgedruckt. Stellen Sie sicher, dass dieser in die richtige Richtung zeigt. Eine versehentlich falsch durchgeführte Messung führt zu einem falschen Ergebnis für die gesamte Erdimpedanzmessung.

Manche Rogowski-Spulen besitzen eine Abschaltfunktion, welche die Messung möglicherweise nach einigen Minuten abschaltet. In diesem Fall ist das Messergebnis ungültig. Lesen Sie in der Benutzerdokumentation Ihres Sensors nach, wie diese Funktion arbeitet und wie sie für die Messung deaktiviert werden kann. Im Zweifelsfall sollten Sie den Sensor ausschalten und erst jeweils kurz vor der Durchführung einer Messung wieder einschalten.

Gemessen werden kann der Strom entweder "oberhalb" des Stromeinspeisepunktes oder "unterhalb" des Stromeinspeisepunktes.

Durchführen der Messung

  1. Stellen Sie an der Rogowski-Spule den Messbereich ein. Verwenden Sie zur Erhöhung der Messgenauigkeit den kleinstmöglichen Messbereich.

  2. Stellen Sie für IN1 das Eingangsverhältnis auf das Strommessverhältnis der Rogowski-Spule im gewählten Messbereich ein, also z.B. auf 100,0 mV/A oder 1,0 V/A.

    Tipps:

  3. Installieren Sie die Rogowski-Spule (beispielsweise an einem Fuß des Leitungsmasts oder einem Niederspannungskabel in einer Verteilerstation) und verbinden Sie diese dann mit dem Eingang IN1. Überprüfen Sie, ob die Polarität korrekt ist.

  4. Drücken Sie die Start/Stopp-Taste am COMPANO 100-Prüfgerät, um den Prüfstrom auszugeben und die Messung durchzuführen.

    Die Messung wird mit den eingestellten Frequenzen durchgeführt und auf die angegebene Nennfrequenz interpoliert. Außerdem wird der am Bildschirm angezeigte Reduktionsfaktor aktualisiert.

    • Überprüfen Sie den am Bildschirm angezeigten Stromwert. Er sollte in etwa gleich sein, wie der beim Einstellen des Ausgangs angezeigte Strom. Ist er deutlich kleiner, kann möglicherweise eine lose Verbindung der für die Stromeinspeisung verwendeten Leitungen die Ursache sein.

    • Überprüfen Sie den am Bildschirm angezeigten Spannungswert. Er sollte mehr als 1 mV betragen. Ist er deutlich kleiner, kann möglicherweise eine lose Verbindung der Leitungen für die Spannungssonde die Ursache sein.

  5. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4 nach Bedarf (z.B. für alle vier Füße des Leitungsmasts oder für alle Kabelverbindungen zu anderen Erdungssystemen).

Alle Messungen erhalten eine eindeutige ID als Kennung. Falls erforderlich können einzelne Messungen gelöscht werden. Drehen Sie am Handrad, bis Messungen in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann auf das Handrad, wählen Sie die gewünschte Messung aus und drücken Sie anschließend Ausgew. löschen.

Wir empfehlen, sorgfältig zu dokumentieren, welche ID für welchen Strompfad verwendet wird. Fügen Sie falls möglich ein Foto hinzu, welches den Richtungspfeil auf der Rogowski-Spule zeigt. Aus diesem Grund werden die IDs nicht geändert, wenn später einzelne Ergebnisse gelöscht werden.

Der Stromreduktionsfaktor wird aus den Messergebnissen berechnet. Ist er größer als 1 oder kleiner als 0, liegt ein Fehler im Messaufbau vor.

Tipp: Sollten Sie an der Richtigkeit des Messergebnisses zweifeln, können Sie die Messung auch nochmals mit der entgegengesetzten Stromrichtung ausführen. Falls die Messergebnisse große Abweichungen aufweisen, liegt entweder ein Fehler vor (z.B. falsche Richtung des Pfeils auf der Rogowski-Spule, loser Anschluss bzw. lose Kabelverbindung usw.) oder der eingespeiste Strom war zu gering, um ein genaues Messergebnis zu erhalten.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Der eingegebene oder durch Messung ermittelte Reduktionsfaktor wird ungeachtet dessen zwischengespeichert und für die nachfolgenden Schritte verwendet.

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Messungen

Messaufbau:

Hinweis: Der im Schritt Einstellungen für den Ausgang festgelegte Punkt für die Stromeinspeisung wird in den nachfolgenden Kapiteln nicht verändert. Er bleibt während des gesamten Vorgangs an derselben Position.

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen oder Ströme möglich.
Im Fall eines während der Prüfung innerhalb der Anlage oder am Leitungsmast auftretenden Erdfehlers mit hohem Erdstrom können in allen mit dem Erdungsnetz verbundenen oder von diesem wegführenden Leitern erhebliche Spannungen auftreten.
  • Berühren Sie den Hilfserder, die Sonde für die Spannungsmessung oder andere Leiter niemals ohne isolierende Handschuhe.

  • Treiben Sie den Hilfserder zuerst ins Erdreich und schließen Sie ihn dann mit der mitgelieferten Krokodilklemme an. Nehmen Sie vor dem Herausziehen des Hilfserders die Krokodilklemme wieder ab.

  1. Stellen Sie sicher, dass der an V OUT angeschlossene Hilfserder weit genug vom Prüfgerät COMPANO 100 entfernt platziert ist. Der Abstand muss mindestens das 5-Fache des Durchmessers des Erdungssystems des Leitungsmasts (oder der Schaltanlage) betragen. OMICRON liefert hierfür 150 m Leitung mit.

  2. Verbinden Sie die schwarze Buchse des Messeingangs IN 1 mit dem zu prüfenden Erdungsnetz, beispielsweise mit derselben Kelvin-Klemme, Y-Klemme oder Kelvin-Schraube, wie Sie sie auch für die Stromeinspeisung verwendet haben (→ Einstellungen für den Ausgang).

  3. Platzieren Sie die Sonde für die Spannungsmessung in der erforderlichen Entfernung vom Erdungssystem in der Erde und schließen Sie diese mit Hilfe einer Krokodilklemme und den mitgelieferten Kabeltrommeln an die rote Buchse von Messeingang IN 1 an. Falls Sie die Spannungsabfall-Methode verwenden, empfehlen wir, mit einem Abstand von 1 m zu beginnen.

  4. Drehen Sie am Handrad, bis Messungen in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

  5. Geben Sie in der Software die gemessene Entfernung zum zu prüfenden Erdungssystem ein und drücken Sie die Start/Stopp-Taste.

    Drücken Sie die Start/Stopp-Taste.

    COMPANO 100 stoppt nach kurzer Zeit und zeigt ein erstes Ergebnis an.

    Überprüfen Sie den am Bildschirm angezeigten Stromwert. Er sollte in etwa gleich sein, wie der beim Einstellen des Ausgangs angezeigte Strom. Ist er deutlich kleiner, kann möglicherweise eine lose Verbindung der für die Stromeinspeisung verwendeten Leitungen die Ursache sein.
  6. Wiederholen Sie dies für andere Entfernungen der Sonde für die Spannungsmessung. Die Entfernung sollte dabei "logarithmisch" erhöht werden, also z.B. 2 m, 5 m, 10 m, 15 m, 20 m, 30 m, 40 m, 50 m, 70 m, 80 m und 100 m.

Die Anzeige der Ergebnisse kann mit oder ohne Berücksichtigung des Reduktionsfaktors erfolgen.

Die Anzeige der Impedanzwerte kann zwischen Z/Phi und R/X umgeschaltet werden.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Die Ergebnisse bleiben erhalten.

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Grafik

Die Grafik zeigt die in den unterschiedlichen Entfernungen gemessenen Impedanzen und ob ein Reduktionsfaktor verwendet wird.

Außerdem kann der im Fehlerfall maximal erwartete Strom in Richtung Erde eingegeben werden. Die zweite Achse der Grafik zeigt die für die einzelnen Entfernungen zu erwartende Erdpotenzialanhebung.

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Ergebnisse

Die Ergebnisse können auf einen USB-Stick gespeichert werden.

Excel File Loader

Mit Hilfe der mit dem COMPANO Excel File Loader mitgelieferten Erdimpedanz-Vorlage kann die Messung in Excel geladen und ein Protokoll erstellt werden.

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Schritt- und Berührungsspannung

Die Prüfung der Schritt- und Berührungsspannungen soll folgende Informationen liefern:

Das COMPANO 100-Anwendungsmodul Schritt- und Berührungsspannung dient als Quelle für das Zubehör HGT1 von OMICRON.

Das HGT1 ist ein FFT-Voltmeter und wurde ursprünglich für professionelle Messanwendungen im Akustikbereich entwickelt. Für die Messung von Schritt- und Berührungsspannungen sowie von Erdimpedanzen wird das HGT1 mit einer speziellen Software von OMICRON ausgeliefert, welche die Messung von frequenzselektiven Spannungspegeln ermöglicht (durch Verwendung einer Echtzeit-Zoom-FFT). Das HGT1 kann als Zusatzgerät zum COMPANO 100, CPC 100 oder CP CU1 verwendet werden.

Nähere Informationen zur Messung mit dem HGT1Handmessgerät für Erdungsprüfungen HGT1.

Das COMPANO 100 eignet sich für die Messung der Schritt- und Berührungsspannungen in kleineren Erdungssystemen mit einem Durchmesser von bis zu 30 m.

Für die Prüfung von Erdungssystemen mit einem Durchmesser von mehr als 30 m, wie sie vor allem bei mittleren und großen Schaltanlagen für die Verteilung und Übertragung zu finden sind, sollten Sie vorzugsweise die OMICRON-Geräte CPC 100 und CP CU1 verwenden. Bei diesen Geräten können zur Stromeinspeisung außer Betrieb befindliche Leitungen verwendet werden.

Bei der Schritt- und Berührungsspannungsprüfung wird über eine lange Leitung Strom in eine entfernte Erdung eingespeist. Hierbei kann es sich um eine beliebige Erdung handeln, vom einfachen Erdungsspieß bis zu einem anderen großen Erdungssystem. Normalerweise wird ein Erdungsspieß verwendet. Dieser wird als Hilfserder bezeichnet. Der Abstand zwischen dem Hilfserder und dem zu prüfenden Erdungssystem sollte dabei mindestens das Fünffache des Durchmessers des Erdungssystems betragen. Genauere Ergebnisse erzielt man, wenn der Abstand noch größer ist. Generell muss der Messaufbau die Bedingungen des denkbar schlechtesten Falls für einen einpoligen Fehler repräsentieren. Dies muss für jedes einzelne Erdungssystem separat geklärt werden.

Für Erdungssysteme mit einem Durchmesser von bis zu 30 m empfehlen wir die Verwendung eines Hilfserders in einer Entfernung von 150 m.
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Geführter Arbeitsablauf

Die Einstellungen für die Messung der Schritt- und Berührungsspannung werden in einem geführten Arbeitsablauf aus drei nacheinander durchzuführenden Schritten vorgenommen. Der dritte Schritt dient nur dazu, das gewünschte Ausgangssignal zu erzeugen. Die eigentliche Messung nehmen Sie mit dem HGT1 vor.

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Einstellungen für den Ausgang

Mit der Funktion Einstell. für Ausgang können Sie den am besten geeigneten Ausgang und die am besten geeigneten Einstellungen für die Prüfung herausfinden. Welcher der beiden Ausgänge V OUT und I OUT besser geeignet ist, hängt von der Impedanz des Hilfserders ab. Wird erwartet, dass der andere Ausgang bessere Ergebnisse liefert, erscheint während dem Einstellen ein entsprechender Hinweis.

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen oder Ströme möglich.
Verwenden Sie immer das richtige Prüfgerät.
  • Speisen Sie mit dem Prüfgerät COMPANO 100 niemals Ströme direkt in Starkstromkabel oder Freileitungen ein. Sollte dies unbedingt erforderlich sein, verwenden Sie das Prüfgerät CPC 100 mit CP CU1 und CP GB1.

Am Hilfserder können während der Prüfung lebensgefährlich hohe Spannungen anliegen. Im Fall eines Fehlers können am Ausgang I OUT oder V OUT jederzeit unerwartet hohe Spannungen auftreten. Außerdem können um den Hilfserder herum recht hohe Schrittspannungen auftreten.
  • Betätigen Sie immer zuerst den Not-Aus-Schalter, bevor Sie an diesen Anschlüssen arbeiten.

  • Markieren Sie den Hilfserder mit der mitgelieferten Warnflagge*) oder verwenden Sie Erdspieße mit Sicherheitsgriff.

  • Kennzeichnen Sie den Bereich im Umkreis von 5 m um den Erder als gefährlichen Bereich und postieren Sie außerhalb dieses Bereiches einen Wächter, der verhindert, dass der Bereich durch Personen betreten wird.

Im Fall eines während der Prüfung innerhalb der Anlage oder am Leitungsmast auftretenden Erdfehlers mit hohem Erdstrom können in allen mit dem Erdungsnetz verbundenen oder von diesem wegführenden Leitern erhebliche Spannungen auftreten.
  • Berühren Sie den Hilfserder, die Sonde für die Spannungsmessung oder andere Leiter niemals ohne isolierende Handschuhe.

  • Treiben Sie den Hilfserder zuerst ins Erdreich und schließen Sie ihn dann mit der mitgelieferten Krokodilklemme an. Nehmen Sie vor dem Herausziehen des Hilfserders die Krokodilklemme wieder ab.

 

*) Von OMICRON mitgelieferte Warnflagge für Hilfserder.

VORSICHT
Leichte bis mittelschwere Verletzungen durch Stolpern über die Messleitung möglich.
  • Falls die Messleitung über Hindernisse, wie beispielsweise Straßen oder Gehwege geführt werden muss, ist dafür zu sorgen, dass Passanten entsprechend gewarnt werden, um Unfällen durch Stolpern vorzubeugen.

Drehen Sie am Handrad, bis Einstell. für Ausgang in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Standardmäßig ist der Ausgang V OUT des Prüfgerätes COMPANO 100 voreingestellt.

  1. Schließen Sie mit einer Messleitung die Erdung des zu prüfenden Erdungssystems an die schwarze Buchse von Ausgang V OUT an. Abhängig vom jeweiligen Erdungssystem kann hierfür eine Kelvin-Klemme, eine Y-Klemme oder die Verwendung von Kelvin-Schrauben die beste Wahl sein.

  2. Positionieren Sie entsprechend der verwendeten Norm den Hilfserder in der erforderlichen Entfernung. Wählen Sie im Zweifelsfall für Erdungssysteme mit einem Durchmesser von bis zu 30 m eine Entfernung von 150 m.

  3. Schließen Sie mit Hilfe der Kabeltrommeln und einer Krokodilklemme den Hilfserder an die rote Buchse von Ausgang V OUT an.

Wenn unter Einstell. für Ausgang die Betriebsfrequenz der Leitung fNenn korrekt eingestellt ist, sollten die vorgeschlagenen Frequenzen 20 Hz oberhalb und 20 Hz unterhalb der Betriebsfrequenz der Leitung liegen. Die nachfolgenden Schritte des geführten Arbeitsablaufs umfassen zwei Punkte pro Messung mit einer frequenzselektiven Filterung zum Ausfiltern von Störungen bei der Betriebsfrequenz. Das Ergebnis wird aus diesen beiden Messpunkten interpoliert.

Automatische Ausgangskonfiguration

In den meisten Fällen reicht der automatische Modus aus.

Drücken Sie die Start/Stopp-Taste, um das COMPANO 100 die optimale Ausgangsspannung für den aktuellen Prüfaufbau automatisch ermitteln zu lassen.

In Fällen, wo der Einspeisepunkt eine außergewöhnlich niedrige Impedanz aufweist, kann es vorkommen, dass nach dem automatischen Einstellprozess im unteren Teil des Displays angezeigt wird, dass I OUT der bessere Ausgang sei. Stecken Sie in diesem Fall einfach die Messleitungen vom Ausgang V OUT zum Ausgang I OUT um und wiederholen Sie den automatischen Einstellprozess.

Manuelle Ausgangskonfiguration

In bestimmten Fällen macht es Sinn, die Ausgangskonfiguration manuell vorzunehmen. Schalten Sie hierfür auf Manuell um und stellen Sie die einzelnen Parameter von Hand ein. Je schmaler der mit dem Frequenz-Delta ± eingestellte Bereich um die Nennfrequenz fNenn herum liegt, desto steiler sind die Flanken der Filter für die frequenzselektive Messung. Folglich besitzen Messungen, die sehr nahe bei der Nennfrequenz liegen, eine bessere Störungsunterdrückung. Allerdings dauern sie dann auch etwas länger. Die Voreinstellung ±20 Hz wurde primär gewählt, um die Kompatibilität mit Messungen der Geräte CPC 100 und HGT1 zu erhalten.

Wenn die Netzfrequenz von der Betriebsfrequenz der Leitung abweicht, kann es sinnvoll sein, andere Frequenzwerte zu verwenden, beispielsweise in Bahnsystemen mit 16,7 Hz oder 25 Hz. In solchen Fällen ist es von Vorteil, das Frequenz-Delta unter ± auf einen sehr kleinen Wert einzustellen (> 0 Hz). Soll eine Messung nur bei einer einzigen Frequenz vorgenommen werden, kann unter ± auch ein Frequenz-Delta von 0 Hz eingestellt werden. Diese Einstellung kann beispielsweise verwendet werden, um Messungen bei 128 Hz durchzuführen, was bei manchen Erdungsprüfern als Messfrequenz gebräuchlich ist.

Generell empfehlen wir, den Betrag des Ausgabewertes so weit wie möglich zu erhöhen. Der Ausgang V OUT ermöglicht Ströme von knapp über 200 mA. Im manuellen Modus werden im unteren Teil des Displays Hinweise angezeigt, die Ihnen dabei helfen sollen, die bestmögliche Ausgangskonfiguration zu finden.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Die vorgenommenen Einstellungen werden ungeachtet dessen zwischengespeichert und für die nachfolgenden Schritte verwendet.

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Reduktionsfaktor

Drehen Sie am Handrad, bis Reduktionsfaktor in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Reduktionsfaktoren müssen in Erdungssystemen berücksichtigt werden, wenn diese beispielsweise über Erdseile von Leitungsmasten oder Erdkabel mit anderen Erdungssystemen verbunden sind.

Typische Beispiele für eine Stromreduktion finden Sie unter Reduktionsfaktor.

Das Verhältnis (Betrag und Phasenwinkel) zwischen dem effektiven lokalen Erdstrom und dem eingespeisten Strom ist der Stromreduktionsfaktor r:

Der Begriff "Stromreduktionsfaktor" ist eigentlich missverständlich, da hier Folgendes gilt:

Beim COMPANO 100 kann der Stromreduktionsfaktor entweder gemessen oder, falls dieser bekannt ist, manuell eingegeben werden.

Manuelle Eingabe des Stromreduktionsfaktors:

Falls der Stromreduktionsfaktor bekannt ist, geben Sie den jeweiligen Betrag und den Phasenwinkel ein. Ein Stromreduktionsfaktor von 1 ist beispielsweise üblich, wenn ein Leitungsmast kein Erdseil oder ein isoliertes Erdseil besitzt. Bei einem Stromreduktionsfaktor von 1 wird generell die Einstellung 0 ° verwendet.

Messung des Stromreduktionsfaktors:

Normalerweise ist der Stromreduktionsfaktor nicht bekannt und muss gemessen werden.

Für die Messung der Stromreduktion wird üblicherweise eine Rogowski-Spule verwendet. Häufig ist es nicht möglich, alle Ströme in einem Schritt zu messen. Dies ist beispielsweise bei Leitungsmasten der Fall. In einem solchen Fall müssen mehrere Messungen vorgenommen werden, die nacheinander durchgeführt werden können. Das Prüfgerät COMPANO 100 berechnet dann automatisch den resultierenden Gesamt-Stromreduktionsfaktor r anhand der Betrags- und Phasenwerte aller durchgeführten Messungen.

Es ist sehr wichtig, dass die Messung des Stromreduktionsfaktors äußerst sorgfältig durchgeführt wird. Rogowski-Spulen haben einen kleinen Pfeil aufgedruckt. Stellen Sie sicher, dass dieser in die richtige Richtung zeigt. Eine versehentlich falsch durchgeführte Messung führt zu einem falschen Ergebnis für die gesamte Erdimpedanzmessung.

Manche Rogowski-Spulen besitzen eine Abschaltfunktion, welche die Messung möglicherweise nach einigen Minuten abschaltet. In diesem Fall ist das Messergebnis ungültig. Lesen Sie in der Benutzerdokumentation Ihres Sensors nach, wie diese Funktion arbeitet und wie sie für die Messung deaktiviert werden kann. Im Zweifelsfall sollten Sie den Sensor ausschalten und erst jeweils kurz vor der Durchführung einer Messung wieder einschalten.

Gemessen werden kann der Strom entweder "oberhalb" des Stromeinspeisepunktes oder "unterhalb" des Stromeinspeisepunktes.

Durchführen der Messung

  1. Stellen Sie an der Rogowski-Spule den Messbereich ein. Verwenden Sie zur Erhöhung der Messgenauigkeit den kleinstmöglichen Messbereich.

  2. Stellen Sie für IN1 das Eingangsverhältnis auf das Strommessverhältnis der Rogowski-Spule im gewählten Messbereich ein, also z.B. auf 100,0 mV/A oder 1,0 V/A.

    Tipps:

  3. Installieren Sie die Rogowski-Spule (beispielsweise an einem Fuß des Leitungsmasts oder einem Niederspannungskabel in einer Verteilerstation) und verbinden Sie diese dann mit dem Eingang IN1. Überprüfen Sie, ob die Polarität korrekt ist.

  4. Drücken Sie die Start/Stopp-Taste am COMPANO 100-Prüfgerät, um den Prüfstrom auszugeben und die Messung durchzuführen.

    Die Messung wird mit den eingestellten Frequenzen durchgeführt und auf die angegebene Nennfrequenz interpoliert. Außerdem wird der am Bildschirm angezeigte Reduktionsfaktor aktualisiert.

    Überprüfen Sie den am Bildschirm angezeigten Stromwert. Er sollte in etwa gleich sein, wie der beim Einstellen des Ausgangs angezeigte Strom. Ist er deutlich kleiner, kann möglicherweise eine lose Verbindung der für die Stromeinspeisung verwendeten Leitungen die Ursache sein.
  5. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4 nach Bedarf (z.B. für alle vier Füße des Leitungsmasts oder für alle Kabelverbindungen zu anderen Erdungssystemen).

Alle Messungen erhalten eine eindeutige ID als Kennung. Falls erforderlich können einzelne Messungen gelöscht werden. Drehen Sie am Handrad, bis Messungen in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann auf das Handrad, wählen Sie die gewünschte Messung aus und drücken Sie anschließend Ausgew. löschen.

Wir empfehlen, sorgfältig zu dokumentieren, welche ID für welchen Strompfad verwendet wird. Fügen Sie falls möglich ein Foto hinzu, welches den Richtungspfeil auf der Rogowski-Spule zeigt. Aus diesem Grund werden die IDs nicht geändert, wenn später einzelne Ergebnisse gelöscht werden.

Der Stromreduktionsfaktor wird aus den Messergebnissen berechnet. Ist er größer als 1 oder kleiner als 0, liegt ein Fehler im Messaufbau vor.

Tipp: Sollten Sie an der Richtigkeit des Messergebnisses zweifeln, können Sie die Messung auch nochmals mit der entgegengesetzten Stromrichtung ausführen. Falls die Messergebnisse große Abweichungen aufweisen, liegt entweder ein Fehler vor (z.B. falsche Richtung des Pfeils auf der Rogowski-Spule, loser Anschluss bzw. lose Kabelverbindung usw.) oder der eingespeiste Strom war zu gering, um ein genaues Messergebnis zu erhalten.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Der eingegebene oder durch Messung ermittelte Reduktionsfaktor wird ungeachtet dessen zwischengespeichert und für die nachfolgenden Schritte verwendet.

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Ausgeben

Drehen Sie am Handrad, bis Ausgeben in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Die Ein-, Aus- und Pausezeiten können nach Bedarf angepasst werden. Drücken Sie zum Starten der Ausgabesequenz die Start/Stopp-Taste. Diese Sequenz wird solange wiederholt, bis sie manuell gestoppt wird.

Die Pausezeit ist hauptsächlich dafür gedacht, Akkuleistung einzusparen und so die Akkulaufzeit für lange Prüftage zu verlängern.

Wir empfehlen, den Beginn der Messung auf den Beginn einer volle Minute zu legen. Wenn Sie beispielsweise eine Gesamtzeit von 30 Sekunden einstellen, können Sie auf diese Weise zu jeder vollen und zu jeder halben Minute einen neuen Messwert des HGT1 erwarten. Dies ist nützlich, wenn die Messpunkte weit auseinander liegen und sie sich nicht sicher sind, ob noch ein Signal messbar ist.

Nähere Informationen zur Messung mit dem HGT1Handmessgerät für Erdungsprüfungen HGT1.

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Ergebnisse

Die Ergebnisse können auf einen USB-Stick gespeichert werden. Diese beinhalten die verwendeten Frequenzen, den Ausgangsstrom und den Reduktionsfaktor.

Mit Hilfe der mit dem COMPANO Excel File Loader mitgelieferten Vorlage Schritt- und Berührungsspannung können die Daten aus dem COMPANO 100-Prüfgerät und dem HGT1 in Excel geladen und ein Protokoll erstellt werden.

Nähere Informationen zum Excel File LoaderExcel File Loader.

Nähere Informationen zum Aufzeichnen und Speichern von Schritt- und Berührungsspannungsmessungen mit dem HGT1 finden Sie im HGT1 Benutzerhandbuch.

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Spezifischer Erdwiderstand

Vor dem Aufbau eines Erdungssystems wird eine Prüfung des spezifischen Erdwiderstands durchgeführt, um den spezifischen Widerstand des Erdreiches in unterschiedlichen Erdschichten festzustellen. Diese Messergebnisse können zudem für Softwareprodukte zur Berechnung und Simulation von Erdungsnetzen, wie beispielsweise CDEGS, verwendet werden.

Die Messung liefert für die unterschiedlichen Entfernungen zwischen den verwendeten Hilfserdern und Sonden zur Spannungsmessung die spezifischen Erdwiderstände und ermöglicht so Rückschlüsse auf die Erdschichten in größeren Tiefen.

Das Anwendungsmodul Spezifischer Erdwiderstand ermöglicht die Durchführung einer solchen Prüfung und eine direkte Bewertung der Ergebnisse nach dem Wenner- oder dem Schlumberger-Verfahren. Nachfolgend gezeigt ist ein Beispiel für das Wenner-Verfahren.

Das Anwendungsmodul Spezifischer Erdwiderstand bietet einen geführten Arbeitsablauf aus zwei nacheinander durchzuführenden Schritten.

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Einstellungen für den Ausgang

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen oder Ströme möglich.
Im unwahrscheinlichen Fall eines internen Fehlers im COMPANO 100-Prüfgerät können am Ausgang V OUT möglicherweise höhere Spannungen anliegen als erwartet.
  • Betätigen Sie immer zuerst den Not-Aus-Schalter, bevor Sie an diesen Anschlüssen arbeiten.

  • Kennzeichnen Sie den Bereich im Umkreis von 5 m um den Erder als gefährlichen Bereich und postieren Sie außerhalb dieses Bereiches einen Wächter, der verhindert, dass der Bereich durch Personen betreten wird.

In den Einstellungen für den Ausgang des Anwendungsmoduls Spezifischer Erdwiderstand ist für den Ausgang V OUT eine Spannung von 40 V konfiguriert. Da diese Einstellung in den meisten Fällen nicht geändert werden muss, können Sie diesen Schritt auch übergehen und direkt mit dem nächsten Schritt fortfahren, der Messung.

Liegen jedoch außergewöhnliche Umstände vor, wie beispielsweise eine sehr starke Leitfähigkeit des Erdreiches, muss die Spannung reduziert werden, da andernfalls der resultierende Strom zu hoch für den Spannungsausgang wäre. Das Prüfgerät COMPANO 100 würde dann mit einer Fehlermeldung abschalten. Tritt ein solcher Fall ein, reduzieren Sie die Spannung und versuchen es erneut.

Um die Spannungseinstellung zu ändern, drehen Sie am Handrad, bis Einstell. für Ausgang in der Benutzeroberfläche hervorgehoben ist. Drücken Sie dann einmal auf das Handrad.

Ein Frequenz-Delta von ±20 Hz von der Betriebsfrequenz der Leitung ist normalerweise gut geeignet. Falls erforderlich, kann der Wert aber auch geändert werden. Soll eine Messung nur bei einer einzigen Frequenz vorgenommen werden, kann auch ein Frequenz-Delta von 0 Hz eingegeben werden. Diese Einstellung kann beispielsweise verwendet werden, um Messungen bei 128 Hz durchzuführen, was bei manchen Erdungsprüfern als Messfrequenz gebräuchlich ist.

Durch Drücken der Start/Stopp-Taste kann die Ausgangskonfiguration überprüft werden.

Durch Drücken der Funktionstaste Zum Menü können Sie zur Übersicht des geführten Arbeitsablaufs zurückkehren. Die vorgenommenen Einstellungen werden ungeachtet dessen zwischengespeichert und für den nachfolgenden Schritt verwendet.

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Messungen

Der Bildschirm des Moduls Spezifischer Erdwiderstand zeigt während der Messung die erforderliche Verkabelung an.

Das Prüfgerät COMPANO 100 unterstützt drei unterschiedliche Verfahren für die Messung des spezifischen Erdwiderstandes.

WARNUNG
Schwere Verletzungen bis hin zum Tod durch hohe Spannungen oder Ströme möglich.
Im unwahrscheinlichen Fall eines internen Fehlers im COMPANO 100-Prüfgerät können am Ausgang V OUT möglicherweise höhere Spannungen anliegen als erwartet.
  • Betätigen Sie immer zuerst den Not-Aus-Schalter, bevor Sie an diesen Anschlüssen arbeiten.

  • Kennzeichnen Sie den Bereich im Umkreis von 5 m um den Erder als gefährlichen Bereich und postieren Sie außerhalb dieses Bereiches einen Wächter, der verhindert, dass der Bereich durch Personen betreten wird.

Durchführen der Messung

  1. Wählen Sie das gewünschte Messverfahren aus.

    Eine Mischung der einzelnen Verfahren (Wenner/Schlumberger) ist nicht möglich.

  2. Platzieren Sie die Erdungssonden entsprechend der Anzeige am Bildschirm.

  3. Verbinden Sie die Sonden mit dem Ausgang V OUT und dem Eingang IN 1 des COMPANO 100-Prüfgerätes. Verwenden Sie hierzu die mitgelieferten Messleitungen und Krokodilklemmen.

  4. Geben Sie in die Tabelle in der Bildschirmmaske des Moduls Spezifischer Erdwiderstand die Entfernungen ein.

  5. Drücken Sie die Start/Stopp-Taste am COMPANO 100-Prüfgerät, um den Prüfstrom auszugeben und die Messung durchzuführen. Die Messung wird mit den eingestellten Frequenzen durchgeführt und auf die angegebene Nennfrequenz interpoliert.

  6. Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 5 für alle zu messenden Entfernungen.

Nach Abschluss der Messung wird das jeweilige Ergebnis mit einer eindeutigen Kennung in der Ergebnisliste angezeigt. Um ein einzelnes oder alle Ergebnisse zu löschen, wählen Sie die Liste mit dem Handrad aus.

Als Ergebnis wird der spezifische Erdwiderstand ρ in Ωm angezeigt. Alternativ können Sie die Werte auch als Rohimpedanz |Z| in Ω anzeigen. Die Rohwerte |Z| können zur manuellen Berechnung des spezifischen Erdwiderstands verwendet werden. Dies ist hilfreich, wenn andere Verfahren verwendet werden, beispielsweise das Pol-Dipol- oder das Dipol-Dipol-Verfahren.

Typische Widerstandswerte für übliche Bodenarten:

BodenartSpezifischer Erdwiderstand
Moor, Sumpf, sehr feuchte Böden1 ... 50 Ωm
Löss, Lehm20 ... 100 Ωm
Humus, Ackerböden10 ... 200 Ωm
Sandiger Lehm50 ... 500 Ωm
Steinige Böden mit Grasnarbe100 ... 300 Ωm
Quarzsand200 ... 3000 Ωm
Fels300 ... 5000 Ωm
Granit, sandhaltiger Kreidefels1500 ... 10000 Ωm

Der spezifische Erdwiderstand ist einer der Hauptfaktoren für die Korrosivität des Erdreiches:

Korrosivität des ErdreichesSpezifischer Erdwiderstand
Stark< 10 Ωm
Korrosiv10 ... 50 Ωm
Mäßig korrosiv50 ... 100 Ωm
Leicht korrosiv100 ... 500 Ωm

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Ergebnisse

Die Ergebnisse können auf einen USB-Stick gespeichert werden.

Mit Hilfe des COMPANO Excel File Loader können die Daten aus dem COMPANO 100-Prüfgerät geladen werden. Anschließend können die Daten kopiert werden, beispielsweise in eine Berechnungssoftware für Erdungssysteme.

Nähere Informationen zum Excel File LoaderExcel File Loader.