Mit FLEX können Sie Sequenzen von aufeinander folgenden Schritten definieren und ausgeben. Ein solcher Schritt kann ein Signalzustand (z.B. Ausgabe eines konstanten Stromes oder einer konstanten Spannung), eine Rampe oder eine Pulsrampe sein. Für jeden Schritt einer Sequenz kann der Übergang zum nächsten Schritt eingestellt werden. |
Anders als bei QUICK definieren Sie in FLEX die Ausgangsparameter bevor die tatsächliche Ausgabe stattfindet. Die Parameter können nicht mehr geändert werden, wenn die Ausgänge aktiv sind.
Einstellen von Parametern:
Beispiel: Für Schritt 1 der Sequenz haben Sie für I OUT einen Wert von 9,5 A eingestellt. Wenn Sie für diesen Schritt nun eine maximale Zeit von 1 s (60 Perioden) einstellen, wird der definierte Startwert von 9,5 A an I OUT für 1 s ausgegeben. Dann folgt der Übergang und anschließend Schritt 2.
Übergang zum nächsten Schritt
Der Übergang von einem Schritt der Sequenz zum nächsten kann sein:
Eine Stufe ist ein fester, nicht veränderbarer Übergang am Ende eines Schrittes. Bei diesem Übergang geschieht nichts, es erfolgt lediglich ein Fortschreiten der Sequenz von Schritt n zum nächsten Schritt n+1.
Mit Hilfe eines solchen Übergangs zwischen den einzelnen Schritten der Sequenz können diese entweder durch Trigger-Ereignisse, wie Überlast oder Binärtrigger, oder durch die eingestellte Maximalzeit getriggert werden.
Der Übergang von Schritt n der Sequenz zum nächsten Schritt n+1 erfolgt durch ein Rampensignal.
Der Übergang von Schritt n der Sequenz zum nächsten Schritt n+1 erfolgt durch ein Pulsrampensignal.
Tipps & Tricks |
Normalerweise würde eine Pulsrampe so definiert wie im linken Teil der nachfolgenden Abbildung gezeigt.
Mit einer solchen Pulsrampe würde jedoch beispielsweise eine Prüfung des relativ hoch angesiedelten Einstellwertes für die Schnellauslösung sehr lange dauern. Dies geht auch schneller:
Definieren Sie einen Schritt mit dem Vorfehlerwert und der benötigten maximalen Zeit.
Definieren Sie einen zweiten Schritt mit dem Startwert der Pulsrampe (roter Pfeil) und einer maximalen Zeit von nur 1 ms. Dies hat keinen nennenswerten Einfluss auf den ersten Impuls, legt jedoch den Startpunkt fest.
Definieren Sie dann die Pulsrampe mit demselben Reset-Wert, wie Sie ihn für den Vorfehlerzustand eingestellt haben.
Das Einstellen eines Reset-Wertes ungleich null (z.B. des Nennwertes) kann von Vorteil sein. Oftmals benötigen Relais dies sogar. Außerdem kann das Prüfgerät COMPANO 100 eine bessere Signalqualität ausgeben, wenn keine komplette Unterbrechung stattfindet.
Der Übergang von Schritt n der Sequenz zum nächsten Schritt n + 1 erfolgt durch eine kontinuierliche stufenlose Rampe.
Startwert der Rampe ist der für Schritt n dieser Sequenz definierte Ausgabewert.
Endwert der Rampe ist der im Blatt von Schritt n+1 definierte Ausgabewert. Wenn die Rampe diesen Wert erreicht hat, fährt FLEX mit Schritt n+1 fort.
Ist in Schritt n+1 ein Trigger definiert, so endet die Rampe im Fall einer Erfüllung dieser Triggerbedingung vorzeitig und erreicht somit nicht ihren Endwert.
Legen Sie den Anstiegswert der Rampe fest. Soll die Rampe fallen anstatt zu steigen, geben Sie für den Anstiegswert der Rampe einen negativen Wert ein, beispielsweise −1,0 A/s. (Hinweis: Die Darstellung der Rampe am Bildschirm ändert sich dadurch nicht. Sie wird immer als "Aufwärtsrampe" dargestellt.)
Tipps & Tricks |
Stufenlose Rampen werden in der Regel zum Prüfen von Schutzfunktionen wie df/dt oder dI/dt verwendet. Wenn der konfigurierte Anstiegswert überschritten wird, muss das Relais innerhalb einer bestimmten Zeit auslösen.
Schritt 1 | Schritt 2 | Schritt 3 |
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Zum Beispiel 50 Hz | Zum Beispiel 0,9 Hz/s | Zum Beispiel 1,1 Hz/s |
Die Prüfung könnte beispielsweise so erfolgen:
Definieren Sie einen Schritt mit dem Vorfehlerwert und der benötigten maximalen Zeit.
Definieren Sie eine stufenlose Rampe mit einem Anstiegswert, der etwas unter dem zu prüfenden liegt (z.B. 0,9 Hz/s, wenn das Relais über 1,0 Hz/s auslösen soll).
Definieren Sie eine stufenlose Rampe mit einem Anstiegswert, der etwas über dem zu prüfenden liegt (z.B. 1,1 Hz/s).
Konfigurieren Sie den Timer so, dass er beim Übergang in den Zustand 3 startet und beim Anhalten des Ausgangs stoppt.
Drücken Sie zum Ausführen der Sequenz die Start/Stopp-Taste.
Wenn die Sequenz in Schritt 2 mit einem Trigger als Grund gestoppt wurde und das Relais bereits unter 1,0 Hz/s ausgelöst hat, ist kein Timerwert verfügbar.
Wenn die Sequenz in Schritt 3 mit einem Trigger als Grund gestoppt wurde, hat das Relais wie beabsichtigt oberhalb von 1,0 Hz/s ausgelöst und der Timer zeigt die Auslösezeit an.
Endet die Sequenz ohne einen Trigger, hat das Relais nicht ausgelöst.